2017 03 20 Bild für Homepage Motorradtreff an der Bever

Thema: Motorradlärm rund um Hückeswagen

 

Motorradlärm – keiner will ihn – keiner will ihn verursacht haben – keiner will es (ernsthaft )verhindern.

Ein Problem, welches bundesweit schon seit Jahren existiert, schlägt nun auch in Hückeswagen Wellen. Dieses Problem ist nicht erst seit Kurzem aktuell, sondern es ist ein schleichender Prozess welcher den Bürgern unserer Stadt von Jahr zu Jahr immer mehr auf den Nerv geht. Immer mehr und immer lauter ist das Problem. Es gibt durchaus leise Motorräder auf unseren Straßen, jedoch ist ein hoher Prozentsatz mit viel zu lauten Motoren unterwegs. Zum Teil auch mit manipulierten Auspuffanlagen. Alle wissen von diesem Problem.

Ein Blick ins Internet zeigt, das sich in der Bundesrepublik von Nord bis Süd überall betroffene Bürger bereits zu vielen Initiativen gegen diesen Motorradlärm gebildet haben. Leider lässt die derzeitige Gesetzeslage kaum Möglichkeiten zu um diesen Lärm einzuschränken oder sogar abzuschaffen. Aus Verzweiflung der Bürger kommen dann nur Streckensperrungen in Frage, welche dann zu langen Gerichtsverfahren führen um deren Rechtmäßigkeit zu prüfen. Weil diese Verfahren dazu noch sehr kostspielig sind hat der Bundesverband der Motorradfahrer e. V. (BVDM) bereits im April 2013 seine Mitglieder um Spenden gebeten um gegen Streckensperrungen zu klagen. Trotzdem häufen sich die Streckensperrungen und so hat die Biker Union e.V. mittlerweile schon etwa 150 Streckensperrungen gelistet. Beim BVDM sind es 42 Vollsperrungen.

Doch zurück nach Hückeswagen.

Wie schon am Anfang erwähnt ist dieses Problem nicht plötzlich vom Himmel gefallen, sondern es existiert schon seit vielen Jahren. Die Bürger haben das in den Vorjahren immer noch toleriert aber im letzten Jahr wurde die Lärmschwelle deutlich überschritten. So ist es nicht verwunderlich, dass sich nun auch in Hückeswagen eine Initiative gegen den Motorradlärm gebildet hat.

Als Zentrum des Lärms hat man die Bevertalsperre (Bever) ausgemacht.

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Schon schnell hat man seitens des Kreises reagiert und den Eis-und Imbisswagen an der Bever die Genehmigungen verweigert um dort wie in den Jahren zuvor ihre Buden aufzustellen. Ob das nun letztendlich zu einer wesentlichen Beruhigung führt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass unser heimatliches Bergisches Land mit gut ausgebauten Straßen in attraktiver Landschaft gerade an der Bever auch ein Anziehungspunkt für Biker darstellt.

Schon kurios, 

viele Wochenendurlauber aus den nahen Großstädten oder auch aus dem Ruhrgebiet suchen an der Bever als Dauercamper Ruhe und Erholung. Sie zahlen für diesen „Luxus“ auch noch eine nicht unerhebliche Zweitwohnsitzsteuer. Und kaum haben sie an den schönen Wochenenden am Vormittag den Grill aufgestellt, geht der Lärm schon los. Statt Ruhe und Erholung Frust pur. Eigentlich wie überall in Hückeswagen.
Denn irgendwie müssen alle Motorräder zwangsläufig durch Hückeswagen um zur Bever zu gelangen. Dabei haben es viele Biker offensichtlich immer ziemlich eilig, egal ob bei der Hin – oder Rückfahrt. Nur ist ein deutlicher Unterschied zu hören, ob man mit 4000 oder 10 000 Drehzahlen kommt oder die Stadt wieder verlässt. Mit manipulierten Auspuffanlagen noch viel deutlicher.

Bei manchen Bikern kann man tatsächlich die Fahrtstrecke über mehrere Kilometer akustisch verfolgen. Es wird also Zeit zu handeln um diese Situation zu entschärfen. Eine Patentlösung auf gegenseitiges Verständnis wird es so schnell nicht geben. Dazu sind die Fronten zu sehr verhärtet. Wir in der FaB sehen die Hauptursache bei dem Gesetzgeber.

Bei den neu zugelassenen Motorrädern hat man zwar ab 2017 eine Lärmbegrenzung der Schallemission vorgesehen, aber eher halbherzig und bereits zugelassene Maschinen sind davon völlig ausgenommen. Diese dürfen weiterhin noch jahrelang betrieben werden.  Da muss der Gesetzgeber dringendst handeln.

Ähnlich wie z. B. mit den diversen bunten Plaketten an den Autos zum Befahren von Umweltzonen. Diese werden überall laufend neu ausgewiesen. Dabei ist es dann völlig egal ob das Fahrzeug alt oder neu ist. Dreckschleudern dürfen nicht in diese ausgewiesenen Umweltzonen. So ähnlich ließen sich sicherlich auch Lärmschutzzonen einrichten. Ist das Fahrzeug, auch ein altes Modell, im gesamten Drehzahlbereich zu laut, hat es dort nichts zu suchen.

Nicht nur Motorräder, sondern auch Autos und Quads sind zum Teil viel zu laut. Dass Lärm krank mach, weiß natürlich der Gesetzgeber und so hat das Umweltbundesamt schon längst je nach Örtlichkeit und Tageszeit eine Obergrenze der Schallimmission festgelegt. Gute Ratschläge wie sich der Bürger gegen zu viel Straßenlärm wirksam (und teuer) schützen kann gibt es gleich mit dazu: Schallschutzwände errichten, neue Schallschutzfenster einbauen usw.. Für jeden Bürger auf der Internetseite unseres Umweltbundesamtes nachzulesen.  An der Schallemission selber, also dem Verursacher, ist man wenig bereit etwas zu ändern.

Folglich bleibt man weiterhin untätig. Auch das weit über 50 % der Bürger in repräsentativen Umfragen von übermäßigem Straßenlärm genervt sind, interessiert in der Politik wohl auch niemanden. Diskussionen über Kontrollen führen auch zu nichts. Kein Geld für die erforderliche technische Ausrüstung, zu wenig Personal und überhaupt zu wenig finanzielle Mittel. Kontrollen wären ohnehin sinnlos, denn so lange keine klaren, wirksamen Gesetze oder Verordnungen vorliegen, gibt es auch nichts zu kontrollieren und zu ahnden. Anders wie bei den LKW Kontrollen auf der Autobahn, denn dort wird seitens der Polizei, TÜV und Zoll gemeinsam strengstens kontrolliert. 

Uns bleiben nur die Alternativen, Ohren zu und durch oder hinter Schallschutzwänden und – fenstern verbarrikadieren. Grillen kann man bei schönem Wetter auch im Keller. Bei Regen und Schnee natürlich auch im eigenen Garten. Was uns Bürgern also bleibt, ist Wut und wenig Hoffnung. Selbst Streckensperrungen bieten keine optimale Lösung. Irgendwie will sich schließlich jeder Verkehrsteilnehmer auf unseren Straßen frei bewegen um von A nach B zu gelangen.

Ein Fünkchen Hoffnung bleibt doch noch:

Genau wie wir von der FaB sollten möglichst viele Bürger die „Bürgerinitiative gegen Motorradlärm in Hückeswagen“ unterstützen. Und es mögen sich alle Bürgerinitiativen gegen Motorradlärm bundesweit zusammenschließen um vereint der Politik ganz deutlich klar zu machen, dass die derzeitige Gesetzeslage auf nationaler Ebene dringendst zu ändern ist. Bitte nicht wieder mit der Ausrede kommen, dass dieses Problem nur in Brüssel gelöst werden könne (Das hat man z. B. bei der Lkw Maut nicht gebraucht und bei der geplanten Pkw Maut auch nicht). Und Umweltzonen werden auch, ohne Brüssel zu fragen, ebenfalls ausgewiesen. Und bitte auch keinen Kniefall mehr vor der Herstellerlobby von Motorrädern und Zubehörteilen. Es gibt oder besser gesagt, es gab nämlich durchaus solche Modelle, die sich auch leise auf unseren Straßen bewegen.

Lärm macht krank!

Daher sind die Bürger schon lange nicht mehr bereit diesen unnötigen, ständig zunehmenden Lärm zu ertragen. Haben Sie noch Meinungen oder Vorschläge zu diesem Thema?

Dann schreiben Sie uns.

Uwe Strack