Menschlichkeit
Ausgestoßene Verbrecher tragen oft mehr Menschlichkeit im Herzen als jene kühlen, untadelhaften Staatsbürger der Tugend, in deren bleichen Herzen die Kraft des Bösen erloschen ist, aber auch die Kraft des Guten.
(Heine, Englische Fragmente, London)
Im übertragenem Sinne frage ich nun folgendes:
Wie kann es sein, dass rechte Idioten und „sonstige Extremisten“ in diesem Staat noch eine Basis für ihr hirnverbranntes „Tun“ haben?
Ist der Charakter des Wegsehens –leise oder laut- wieder in Mode?
Ist die Bequemlichkeit des eigenen „Wohlseins“ wichtiger, wie die freie Sicht des Geistes und des Handelns auf die Ungerechtigkeiten der Diskriminierung?
Waren alle schulischen Anstrengungen der letzten Jahrzehnte nicht durchdringend genug, um damit den Geist der rechtsextremen Dummheit aufzulösen?
Warum haben wir es nicht geschafft den „Hirnverbrannten“ den Spiegel der Erkenntnis ihrer Dummheit vorzuhalten?
Müssen sich nicht die großen Parteien den Vorwurf des „Spielens mit dem Feuer“ insbesondere vor Wahlen gefallen lassen, wenn sie dann in „Extremistenteichen nach Idiotenfischen“ angeln?
Viele Fehler im sozialpolitischen Engagement des Zusammenwachsens der Deutschen sowie im Umgang mit Neubürgern bilden leider einen Teil der Grundlagen für diesen rechten Sumpf! Und trotzdem gibt es keinen Grund, auch nicht den allerkleinsten, sich dem Neidgedanken, dem Ausgrenzen und dem Ablehnen hinzugeben! Wer dies macht, der ist halt ein Idiot!
Wer Extremismus fördert oder lebt, der gehört vor die demokratische Gerichtsbarkeit!
Ich meine: „Die Vielfältigkeit fördert unser Gemeinwesen und nicht die Einfältigkeit!“
Musste erst das Ereignis, der Schaden, das Unglück geschehen, damit endlich die zu späte Einsicht in die falschen staatlichen Handlungen eine Erkenntnisfläche erhält; sind wir in Dingen der „Menschlichkeit“ nicht doch immer noch viel zu oberflächlich?
Ich danke denen, die sich in der Diskussion, in Handlungen und im Laut Sein gegen die extremistische Unvernunft engagieren!
Ralf Thiel