„Seniorenvertretungen auf Gemeinde-, Stadt- und Kreisebene bieten eine hervorragende Plattform für die politische Partizipation älterer Menschen. Sie kennen die Wünsche und Interessen älterer Menschen und kommunizieren sie im vorparlamentarischen Raum. Häufig gelingt es ihnen, wichtige Impulse in der kommunalen Seniorenpolitik zu geben, etwa bei der Verbesserung von Infrastrukturangeboten oder bei Wohngebietsplanungen. So vielfältig wie die Seniorenpolitik ist, äußern sich auch die Aufgabenfelder der Seniorenvertretungen. Für sie ist dabei eine generationsübergreifende Arbeit ganz selbstverständlich, zum Beispiel in Projekten von Alt und Jung oder im Rahmen von Aktivitäten, bei denen ältere Menschen Hochbetagten helfen.
Seniorenvertretungen erbringen ein unbezahlbares bürgerschaftliches Engagement, das wir auf kommunaler Ebene fördern und unterstützen müssen. Dort, wo Seniorenvertretungen an der Gestaltung ihrer Stadt oder Gemeinde teilhaben, fördern sie den Generationendialog und sorgen dafür, dass ältere Menschen nicht ausgegrenzt werden. In mehr als 120 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens arbeiten heute Seniorenvertretungen. Sie tragen dazu bei, eine lebendige Politik, nicht nur für sondern mit älteren Menschen, zu gestalten. Das Ziel ist jedoch, noch viele weitere der insgesamt 369 Kommunen in unserem Land für Seniorenver-tretungen zu gewinnen.“
Diese hervorragenden und deutlichen Aussagen stammen nicht von mir, sondern – man höre und staune – von Armin Laschet, gut bekannt als CDU-Vorsitzender in NRW seit 2012 und heute als Landtagsfraktionsvorsitzender Oppositionsführer im Landtag NRW und stammen aus seinem Grußwort in der Broschüre „Kommunale Seniorenvertretungen, Gründung leicht gemacht, Handreichung, 2. überarbeitete Auflage 2005“ (damals Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen).
Nebenbei: In 164 von 369 Kommunen in NRW existieren im Mai 2014 Seniorenvertretungen, auch in solchen „Großstädten“ wie z. B. Ascheberg (15000 Einwohner), Burscheid (18600), Hille (16200), Holzwickede (17200), Kierspe (17400), Kürten (19600), Morsbach (11200), Radevormwald (22300) oder Wülfrath (21300). Das Argument, dass Hückeswagen mit seinen 15.643 Einwohnern (31. Dez. 2010) viel zu klein für einen Seniorenbeirat sei, bricht bei diesen Vergleichen in sich zusammen. Das gleiche gilt natürlich auch für einen Behindertenbeirat!
Wenn ich die Begründung höre, dass ein Seniorenbeirat sich erübrige, weil die Politiker im Rat doch eh so alt sind, dass sie einen eigenen „Seniorenrat“ bilden, dann fühle ich mich doch vera…eppelt, jedenfalls nicht ernst genommen. Niemand braucht sich also zu wundern, wenn die Wahlbeteiligung immer weiter in den Keller rutscht!