Schulneubau…..hat denn keiner richtig zugehört?

Hat denn keiner richtig zugehört?

In der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport und des Ausschusses für Bauen und Verkehr am 06.06.2019 stellte die Verwaltung und die Architekten des Planungsbüros beide Varianten der neuen Grundschule vor.

Die Verwaltung war für die Erläuterung der Zahlen zuständig. Hier wurde erklärt, dass die etwa 900.000€ an Mehrkosten für neues Mobiliar benötigt werden?! Das wurde in der Presse so nicht erwähnt (die Presse berichtet ja …..unabhängig, umfassend und erklärend??).

Wir, die FaB, stellen aber fest:

Diese „neuen“ Mehrkosten sind der „Fehleinschätzung der Verwaltung“ geschuldet.

Vor 2 Jahren wusste man angeblich noch nicht, dass das Mobiliar (Stühle, Tische und Schränke etc. ) so marode ist, dass es zwingend erneuert werden müsste. (in zwei Jahren hat die Schule die Möbel und Küche aber auch sowas von heruntergewirtschaftet?)

Jetzt versucht man die Kosten durch die Reduzierung zweier OGS Räume, offene Lehrnbereiche und weitere Nebenräume zu senken (im Übrigen wurde das bestehende Raumangebot von allen Beteiligten in der vorliegenden Fassung so als auskömmlich, fachlich und schulpädagogisch, sowie sozial richtig anerkannt und in die 1. Planungen abgestimmt eingebracht).

Sollten die Schülerzahlen wie prognostiziert, und davon gehen wir aus, zumal in der Nähe der neuen Grundschule ein Neubaugebiet entsteht (hatte die Verwaltung in ihren Planungen bisher nicht berücksichtigt), wäre ein großes Problem vorprogrammiert.

Wo sollen die Schüler untergebracht werden? Container? Aufstocken, das geht technisch nicht so einfach, da das Fundament dafür zu schwach ist. Es jetzt schon zu verstärken (neue Berechnungen/ baustatische Planungen erforderlich!), wäre laut Verwaltung sehr teuer und müsste jetzt auch beschlossen werden.

Zur Schule nach Wiehagen ausweichen, das geht auch nicht, da dort schon ein akuter Platzmangel besteht (auch da wurden damals die ersten Planungen reduziert!).

Die Schülerzahlen werden laut namhafter Studien steigen, daher befürworten wir die große Variante.

Wer genau hinschaut, der kann erkennen, dass die Kürzungen im Raumangebot zu Lasten der Kinder und des Personals gehen werden. Sicherlich kann man so arbeiten, aber nur mit vielen, großen sowie tagtäglichen Kompromissen im Schulablauf; wer will das schon?

Folgendes sollte man auch nicht unterschätzen:

Kleine Räume mit vielen Kindern lassen sich „mal“ von dem Lärmpegel her ertragen, aber nicht ständig! Krach auf Dauer fördert Stress und macht krank. Hinzu kommt der Bedarf im Rahmen der Inklusion: Schüler mit einem hohen Hilfebedarf werden durch Lärm, ständigem Stühlerücken etc. und sich stets verändernden Orten des Lernens eher zusätzlich gehandicapt anstatt gefördert. Da kann man nicht gerade von guter Planung reden.

Wir bauen eine neue Schule für die nächsten 50 Jahre! Und auf 50 Jahre gerechnet sind die Mehrkosten gesamtstädtisch Peanuts! Es gibt andere Projekte, da kann man die Kosten reduzieren.

Ja, wir müssen sparen, aber mit Weitblick.

Daher kommt für uns nur die große Variante in Frage!

Wir sind für unsere Schüler! Unsere Kinder sind die Zukunft. Wir handeln danach.

Ach so!

Hier noch eine Frage:

Wenn die obige Schule nun erbaut worden ist, könnte man doch die nicht mehr genutze Fläche vermarkten. Der Erlös könnte dann zur Kostenreduzierung des Schulneubaus genutzt werden. Oder?

Brigitte Thiel