Liebe Hückeswagener, liebe CDU, SPD, die Grünen, die FDP, Die Partei und die FaB!
Die Bürgerbewegung „Wir sind mehr im Bergischen“ haben eines in Hückeswagen erreicht – und darauf bin ich hier in Hückeswagen sehr stolz: Wir halten zusammen – und wir zeigen parteiübergreifend eine klare Kante gegen Rechts, gegen völkisches Gedankengut und eine Partei, die die Zeit Adolf Hitlers als Vogelschiss der Geschichte tituliert. Wer sich bewußt für eine Partei bewirbt, die sich nicht klar von Rechts und Hitlergruß distanziert, macht sich mitschuldig für eine Geschichte, die sich hier und heute nicht wiederholen darf.
Als mich Herr Lietza am 06.06.20 über Messenger anschrieb und mir mitteilte, er würde für die AfD antreten, war für mich klar: Das darf ich nicht zulassen! Die Entscheidung tatsächlich als Bürgermeisterkandidat anzutreten – auch als mein klares Bekenntnis gegen die AfD – habe ich unmittelbar danach mit meiner Familie, meinem Arbeitgeber und dann im Gespräch mit der FaB gefällt.
Wer schon einmal in Yad Vashem war, sich mit Überlebenden des Holocaust unterhalten oder Konzentrationslager und ihre Verbrennungsöfen besucht hat weiß: Dieser Teil unserer Geschichte darf sich nicht wiederholen. Der 27. Januar gilt daher als Holocaust – Gedenktag.
Vor über 75 Jahren, am 27.01.45, betraten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dort bot sich ihnen ein Bild des Grauens: Sie fanden die Leichen von 600 Gefangenen, die nur Stunden zuvor getötet worden waren. Sie fanden 7.650 kranke und ausgehungerte Gefangene.
Und dass es bis heute eine immerwährende, latente, judenfeindliche Einstellung bei rund 25% der Bevölkerung gibt, ist auch eine bekannte Tatsache. Umso bedrohlicher ist es, wenn heute eine Partei in vielen Parlamenten sitzt, die eine solche rassistische und antisemitische Einstellung toleriert, sie manchmal unterstützt oder sogar selbst für sich proklamiert!
Hier gilt es wachsam zu sein und alles zu tun, den Rechtspopulisten durch historisches Faktenwissen und gute Argumente den Boden zu entziehen. Und es gilt auch, alles daran zu setzen, die Erinnerung dauerhaft wach zu halten.
Wer wie Björn Höcke das Holocaust-Mahnmal in Berlin als Denkmal der Schande tituliert, macht deutlich, wo die Afd steht.
Ich wünschte, wir Deutschen haben aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Angst und Hetze sich erneut ausbreiten.
Nie wieder, niemals wieder! Deshalb darf es keinen Schlussstrich unter das Erinnern geben. Deshalb darf die AfD nicht salonfähig werden – nicht hier, nicht jetzt und nicht in Hückeswagen!