Personalpolitik im Schloß -Stadtverwaltung-

Die Hückeswagener Stadtverwaltung und ihre Personalpolitik

Auf Grundlage des Haushaltssicherungskonzepts versucht die Stadt Hückeswagen ihr jährliches Defizit kontinuierlich zu verringern. Wie wir wissen, hat es hierbei rigorose Sparvorgaben gegeben, die in vielen Fällen die Bürgerinnen und Bürger direkt belasten, z.B. durch eine Grundsteuererhöhung, eine Hundesteuererhöhung und die Reduzierung von Standards. Eine besondere Rolle spielt hierbei das Personalkostenmanagement, nachdem nach erfolgter Aufgaben-Kritik das Personal auf ein Minimum reduziert wird. Wenn man nicht aufpasst, besteht die Gefahr, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem auch derjenige eingespart werden soll, der als letzter das Licht ausmachen soll.

Soweit ist es bei der Stadt Hückeswagen Gott sei Dank noch nicht gekommen, allerdings fragt man sich, warum die Stadtkämmerin so stolz auf ihr Personal Kostenmanagement ist, wo doch an allen Ecken und Enden Aufgaben aufgrund fehlenden Personals nicht erledigt werden können (z.B. Integriertes Handlungskonzept, Grünflächenpflege etc.) Eine beliebte Möglichkeit Personalkosten zu reduzieren ist zum Beispiel die Zentrierung unterschiedlicher Aufgaben auf einen Sachbearbeiter. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Stelle der Leiterin des Jugendzentrums, die um die Leitung der VHS und die Wirtschaftsförderung erweitert wurde, Aufgaben, bei denen es auch schon einmal zu Interessenkonflikten kommen kann.

So hat Frau Poranzke als Leiterin des Jugendzentrums am letzten Donnerstag (28.09.17) zum Weltkindertag ein großes Kinderfest auf der Bahnhofstraße organisiert, das sehr gut angenommen wurde. Hierfür hat sie allerdings den sonst stattfindenden Wochenmarkt für diesen Tag abgesagt, eine Aktion, die Interessen einer Wirtschaftsförderung völlig widerspricht. Dies sah noch etliche Bürgerinnen und Bürger, die uns auf der Straße angesprochen haben und sich darüber beschwert haben, dass der Markt nicht stattfindet, wobei immer wieder gefragt wurde, warum diese Aktion nicht auf dem Schlossplatz stattfindet.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass es nicht immer sinnvoll ist, zum Zwecke der Kostenreduzierung Aufgaben zusammenzufassen, die letztendlich dann nur noch mit halber Kraft oder gar nicht mehr erledigt werden können. Es wäre viel sinnvoller, eine zweite (Halbtags-) Stelle einzurichten, die sich ausschließlich um Wirtschaftsförderung und um die Generierung von Zuschüssen in allen Bereichen kümmert, da eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung in jedem Fall der Stadt zugutekommt. Zeitgerechtes Planen, wirtschaftliches Bauen und die infrastrukturelle Förderung der Maßnahmen zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes sowie der Erschließung neuer Flächen für die Wohnbebauung sind einige Punkte, die eine Stadt nach vorne bringen. Stellen-abbau und Zusammenlegung können nur Teillösungen ggf. mit viel Infor-mationsverlusten sein. Wir glauben, dass verschiedene Arbeitsergebnisse das bereits aufzeigen!

Und noch ein Gedanke zum Ort des Weltkindertages und damit zum Thema Schlossplatz: Würde diese Veranstaltung auf dem Schlossplatz stattfinden, bestünde eine gute Möglichkeit, den Kindern das Heimatmuseum und das Schloss näher zu bringen. Es wäre wünschenswert, wenn in Zukunft solche Ideen und Visionen bei der Planung auch ähnlicher Veranstaltungen mit berücksichtigt würden. 

Norbert Heider