Gegendarstellung zum Bericht über den Controlling-Vorschlag der CDU auf RP-Online vom 25.11.2020

CDU fordert Controlling für Großprojekte der Stadt

Wenn es nach dem Willen der CDU Fraktion im Stadtrat geht, wird die Stadtverwaltung künftig bei Projekten von mehr als 500.000,- € ein Controlling einführen. Diese Überschrift suggeriert den Eindruck, als sei das Controlling eine Erfindung der CDU und als würde diese erstmalig im Stadtrat sitzen. 

Die FaB zeigt sich über diese einseitige Berichterstattung verwundert und reibt sich die Augen: Alle zurückliegenden und anstehenden Großprojekte laufen aktuell aus dem Ruder: Sowohl die finanziellen Aspekte, als auch die Zeitschienen wurden bisweilen – wie das Beispiel Löwengrundschule zeigt – nahezu komplett gerissen. Und es war daher die FaB, die sich dieses Thema im Wahlkampf als erste Fraktion auf die Fahne geschrieben und laut gefordert hat: „Wir brauchen ein Kostencontrolling!“ Sogar der Wortlaut, das ein Controlling in der freien Wirtschaft üblich ist, stammt aus der Feder der FaB bzw. ihres seinerzeitigen Bürgermeisterkandidaten, Herrn Frank Mombauer. Liebe CDU: Ein Plagiat ist und bleibt ein Plagiat!

Denn die Vergangenheit hatte ausdrucksvoll gezeigt, das Vorgaben der Politik die Verwaltung bisweilen nicht interessiert haben. So war es Herr Pascal Ullrich von der CDU selbst, der sich in der Schulausschusssitzung vom 14.11.2019 unzufrieden über die Planung der Löwengrundschule zeigte und auf das beschlossene Projektcontrolling vom 20.09.2018 verwies: Demnach war die Verwaltung beauftragt, „durch ein Projektcontrolling die Einhaltung der Meilensteinplanung bis zur Fertigstellung im August 2021 zu gewährleisten“. Passiert ist bis dato allerdings nichts und die Fertigstellung ist zwischenzeitlich – wie wir alle wissen – für das Frühjahr/den Sommer 2022 avisiert. 

Was die FaB verärgert: Die CDU reklamiert das Thema Controlling nunmehr ausschließlich für sich, obwohl diese für die Kostenexplosionen mitverantwortlich ist. Das ist so, als wenn sich jemand Bankrott erklärt, und man sich im Nachgang einen Persilschein ausstellt, so als sei man für das Schlamassel nicht verantwortlich.

Die FaB unterstützt ein Controlling ausdrücklich, unabhängig von der zu beauftragenden Summe. Und die FaB erwartet eine zügige und detaillierte Berichterstattung seitens der Verwaltung. Um genau dies zu gewährleisten geht die FaB mit Verweis auf die Wirtschaft noch einen entscheidenden Schritt weiter: Die FaB fordert für größere Bauprojekte ein sogenanntes „Projektmanagement“, mit einem ausführlichen Projektstrukturplan und einem Phasenplan, in dem die einzelnen Meilensteine eines Projektes zeitlich genau und sehr detailliert festgehalten werden, so das jederzeit über den Projektsachstand ad hoc berichtet werden kann. 

Das was die CDU im Ansatz fordert, wird der eigentlichen Zielsetzung somit keineswegs gerecht, sowohl die Zeit, als auch die Kostenschiene im Griff zu behalten!