FaB beim Sommerinterview

Seitens der Bergischen Morgenpost wurde die Fraktionsvorsitzende der FaB  zum „Sommerinterview“ zu  folgenden Themen befragt:

  1. Die Hälfte der Legislaturperiode ist vorbei. Nennen Sie bitte die drei wichtigsten Dinge, die die Hückeswagener Politik in den vergangenen zweieinhalb Jahren angestoßen hat.

    Zusammenlegung Realschule und Hauptschule.   Gründung des Arbeitskreises  „Inklusion“ sowie die Zusammenlegung der städtischen Archive Hückeswagen und Wipperfürth.

  2. Warum ausgerechnet diese drei?
    Weil die Zusammenlegung von Realschule und Hauptschule ohne Sekundarschule der zurzeit einzig gangbare Weg ist. Durch den Arbeitskreis „Inklusion“ wird endlich auch in Hückeswagen den Belangen der Menschen mit Behinderungen Rechnung getragen.  Und in Wipperfürth ist das jetzt Archiv optimal untergebracht ist.

  3. Was sind die Ihrer Ansicht nach drei größten Flops seit der Kommunalwahl im September 2014?
    Die Ablehnung eines Behindertenbeirates.   Ein viel zu großes und kostenintensives Feuerwehrhaus (Feuerwehr  überproportional ausgestaltet).

  4. Warum?
    Mit einem Behindertenbeirat würden nicht so viele Fehler beim Straßenbau und allen öffentlichen Gebäuden gemacht. Durch einen solchen kann die vielschichtige Fachkompetenz mit in die Planungen einfließen und dadurch Kosten gespart werden.  
    Ein wirtschaftliches, zweckmäßiges und in die Zukunft gerichtetes Feuerwehrhaus sieht anders aus. Hier sollte reines Wunschdenken keinen Platz bekommen. Die Stadt Remscheid hat es vorgemacht!

  5. Was lief in Remscheid anders?
    Die Stadt Remscheid ist wie die Stadt Hückeswagen im Haushaltssicherungskonzept, und sie setzt offenkundig die Sparvorgaben um. Beim Bau der Feuerwehrhäuser wurde eine günstigere Bauweise bevorzugt. Hier wurde zweckmäßig, wirtschaftlich und in die Zukunft schauend mit viel weniger Geld gebaut.

  6. Was läuft zurzeit gut in der Stadt?
    Der Etapler Platz ist kurz vor der Fertigstellung.  Die Flüchtlinge konnten alle gut aufgenommen werden. Hier haben Verwaltung und die vielen Ehrenamtler Hand in Hand gearbeitet. Das war und ist eine sehr gute Sache.
    Die Ausweisung des neuen Baugebietes unterhalb des Bolzplatzes ist richtig.

  7. Und was läuft schlecht? Woran muss noch gearbeitet werden?
    Die unendlichen Verzögerungen bei allen Planungsarten.
    Die Wirtschaftlichkeit des Bauhofes muss erreicht werden mit den noch allen ausstehenden Neuanschaffungen und Verbesserungen –das ist bisher ein sehr großer Flop!
    Auch muss eine Vision für die Zukunft erarbeitet werden, will sich Hückeswagen touristisch aufstellen und das Schloss, das Heimatmuseum mit anliegenden Denkmälern sowie die historische Altstadt –einschließlich des heute noch zu großen Verkehrsraumes auf Bahnhofstraße, Goethestraße- Peterstraße  und Etapler Platz –attraktiver machen?
    Zudem muss die Grundsteuer auf ein erträgliches Maß gesetzt werden, damit sich Familien auch ein Eigentum leisten können. Ist die Grundsteuer zu hoch, sucht man sich ein Grundstück in der Nachbarstadt.

  8. Was sind die größten Herausforderungen für Hückeswagen bis 2027?
    Eine vernünftige und kostengünstige Lösung bei der Neugestaltung der Schullandschaft und des Neubaus des Feuerwehrhauses. Ein höheres Kostenbewusstsein bei der Verwaltung, wie die Nutzung der vielfälligen Fördertöpfe.
    Der weitere Abbau des Haushaltsdefizits.  Und, wie schon erwähnt, die touristische Vermarktung der historischen Altstadt.
     
  9. Wie beurteilen Sie die Arbeit von Bürgermeister Dietmar Persian?
    Er verwaltet die Verwaltung wohl nach bestem Wissen aber leider ohne Zukunftsvisionen für Hückeswagen zu entwickeln.

  10. Ein Ausblick auf den Wahlabend im Herbst 2020: Wo sehen Sie dann Ihre Partei in Hückeswagen.
    Wir sind keine Partei, sondern ein Bürgerverein, der sich umgehend um die Anliegen der Bürger kümmert und im politischen Raum ohne Wenn und Aber spricht. Daher sehen wir uns auch nach der nächsten Kommunalwahl wieder im Rat der Stadt Hückeswagen mit interessierten neuen Bürgern.

  11. Zum Abschluss eine persönliche Frage. Haben Sie jetzt politische Sommerferien oder lassen die lokalen Themen Sie nicht los?
    Ein bisschen Sommerferien braucht fast jeder. Daher ist es schon schön, derzeit keine Sitzungstermine zu haben. Aber die Politik ist interessant und daher immer präsent.

Gez. Brigitt Thiel