Thema: Behindertenbeirat!

Was ist der Mehrwert eines Behindertenbeirats oder warum diese Interessenvertretung unsinnig ist.

Dies sind keine Wortspielereien sondern m.E. ein Teil der Gründe, warum in der letzten Ratssitzung sofort nach Aufrufung des Tagesordnungspunkt dieser ohne jegliche Aussprache vertagt wurde.

Wohlgemerkt, es geht hier nicht um den  Abschluss von Swapgeschäften in Millionenhöhe, die Anstrengungen eine große Firma vor Ort zu halten, oder irgend ein Event zu erfinden, dass Hückeswagen weltberühmt macht.

Es geht hier lediglich darum, die durch die UN-Konvention und zahlreiche andere Gesetze festgeschriebenen Rechte von Behinderten durchzusetzen und zu stärken. Es geht im ersten Schritt einfach nur darum,  den Willen zu bekunden einen Behindertenbeirat einzurichten.

Und was macht die CDU: Sie stellt immer wieder die Frage nach dem Mehrwert; nach dem Mehrwert von was? Nach dem Mehrwert einer solchen Institution für die Betroffenen braucht nicht gefragt zu werden, denn das zeigen täglich die Kommunen, in denen ein solcher Beirat installiert ist, aber ist es das, was diese Partei interessiert?

Noch schlimmer gehen Teile der SPD mit diesem Thema um, wenn der Fraktionsvorsitzende in einer öffentlichen Diskussion behauptet: Dieser Beirat sei seiner Meinung nach unsinnig.

Das, was getan werden müsse, würden sie alle selber machen, oder mit Hilfe des Behindertenbeauftragten, der allerdings an einer anderen Kommune tätig und deshalb nicht immer verfügbar ist.

Herr Grasemann, wo waren Sie denn, als

  • das Kulturhaus Zach nicht barrierefrei gebaut wurde
  • die Treppen zum Bürgerbüro ohne Stufenmarkierungen gebaut wurde, sodass  Sehbehinderte leicht stürzen können
  •  anscheinend vergessen wurde, für Blinde ein Leitsystem zu installieren, um überhaupt diese Treppe finden zu können.

Dies sind nur 3 Beispiele für Barrierefreiheit,  die ein Nichtbetroffener, niemals alle berücksichtigen kann, und wenn ein Beirat dies kann, ist das doch ein nicht zu beziffernder Mehrwert für alle Betroffenen.

Und das sind die Bürger, die Sie gewählt haben, damit Sie deren Interesse vertreten.

Ich finde es gut, wenn Sie sagen, dass Sie sich des Problems bewusst sind, finde es aber anmaßend, wenn Sie dies nach Ihrem Gutdünken entscheiden wollen.

Denn mit Verlaub: Als Nichtbetroffener haben Sie keine Ahnung von den Nöten und Sorgen dieser Menschen.

Norbert Heider